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Kirchenvorstände werden weiblicher und jünger

Tue, 12 Mar 2024 13:27:12 +0000 von Ulrich Hirndorf

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Bereits am Wahlabend konnten Superintendent Bernd Brauer und Amtsleiter Alexander Schweers erste Ergebnisse sichten.
Emsland/Grafschaft            In den evangelischen Kirchen Niedersachsens wurden am Sonntag die neuen Kirchenvorstände gewählt. In den 27 Gemeinden an Ems und Vechte, die zum lutherischen Kirchenkreis Emsland-Bentheim gehören, standen insgesamt 197 Männer und Frauen zur Wahl. Erstmals konnten die Stimmen auch online oder per Briefwahl abgegeben werden. Allein von der Onlinemöglichkeit machten über 30% der Wähler Gebrauch. Besonders die Gruppe der 14–17-Jährigen nutzen diese Möglichkeit zu 50%. Die Wahlbeteiligung im gesamten Sprengel Ostfriesland-Ems steigerte sich um 9%, vermutlich auch wegen der Veränderungen. Schon während die Ergebnisse am Wahlabend im Ev.-luth. Verwaltungszentrum in Meppen eingingen, zog Amtsleiter Alexander Schweers ein positives Fazit: „Ich freue mich besonders über die hohe Quote bei den minderjährigen Onlinewählern. Hier erkennen wir, dass unsere jungen Wähler und zukünftig zu Wählenden schon längst im Informationszeitalter angekommen sind. Wir sollten uns dieses im Kirchenkreis zunutze machen und diese Ressourcen zielführend nutzen, besonders im Bereich von digitalen Schulungen und Konferenzen.“
Die Amtszeit der „Neuen“ wird im Juni diesen Jahres beginnen. Vorher gilt es, die Einspruchsfrist zu wahren und zu entscheiden, ob weitere Personen für bestimmte Leitungsbereiche in die Kirchenvorstände berufen werden sollen. Auch sollte nach Möglichkeit ein Kirchenvorsteher unter 27 Jahren im Gremium vertreten sein. Ist dieses Ziel durch die Wahl nicht erreicht worden, sieht das Gesetz der Landeskirche eine Berufung vor. Im Kirchenkreis gibt es nach vorläufigem Endstand 16 Kirchenvorsteher zwischen 16 und 26 Jahren. Die jüngsten mit 16, bzw. 17 Jahren in der Gemeinde Bad Bentheim und im Gesamtkirchenverband Niedergrafschaft. Gemeinsam mit dem Pfarramt gestaltet ein Kirchenvorstand das geistliche Profil einer Gemeinde mit, verantwortet die Geschäftsführung und setzt inhaltliche Schwerpunkte. Eigene Begabungen und Fähigkeiten werden in die Gemeinde eingebracht, ob im Vorstandsgremium oder im Gottesdienst. 
Insgesamt sieht Superintendent Dr. Bernd Brauer im Wahlergebnis für seinen Kirchenkreis mehrere Veränderungen die nach seiner Einschätzung nachhaltig positiv zu beurteilen sind: „Lutherische Kirche wird jünger, innovativer und weiblicher. Während die Zahl der Wiedergewählten auf annähernd die Hälfte gesunken ist und damit eine gesunde Mischung aus alt und neu ergibt, wuchs der Anteil der Frauen in den Leitungsgremien der Kirchengemeinden auf mehr als 60% an. Lutherische Kirche geht damit bereits die Schritte, die in der Politik für Leitungsgremien gefordert werden. Außerdem konnte das Durchschnittsalter der Vorstände um mehr als 2 Jahre gesenkt werden. Das zeigt: eine große Zahl von Menschen glaubt eine Zukunft ihrer Kirche.“
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