KV Arbeit
Warum gibt es überhaupt einen Kirchenvorstand? Muss das sein?
„Jede Kirchengemeinde muss einen Kirchenvorstand haben.“
Was so lapidar daher kommt, ist ein grundlegender Satz aus unserer Kirchenverfassung und aus unserer Kirchengemeindeordnung. Dahinter steht eine lange Geschichte und eine sehr klare Absicht. Die Geschichte beginnt vor beinahe 2000 Jahren. Damals, als sich die ersten christlichen Gemeinden bildeten, sprach kein Mensch von Kirchenvorständen. Warum auch? Die Christinnen und Christen trafen sich in den Häusern. Sie waren eine kleine überschaubare Zahl von Menschen, die sich begeistern ließen von Gottes froher Botschaft.
Eine Organisation mit Immobilien und Personal waren sie jedenfalls nicht. Und auch viele Jahrhunderte später, im Mittelalter, da gab es dann zwar eine Großorganisation, aber deren Verwaltung geschah zentral von Rom aus und lag in den Händen von Bischöfen und Priestern. Erst die Reformatoren um Martin Luther entdeckten etwas neu, was beinahe verschollen war: Jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seinen Glauben und für seine Beziehung zu Gott. Das geschieht nicht stellvertretend für andere.
Kirche ist im Ursprung eine Gemeinschaft Ehrenamtlicher
Die Reformatoren nannten das „allgemeines Priestertum“. Das ist eine der weitest gehenden Grundlagen der Evangelischen Kirche. Es ging Luther um die geistliche Kompetenz, die durch die Taufe allen zuteil wird. „Darum sind alle Christenmänner Pfarrer, alle Frauen Pfarrerinnen, es sei jung oder alt, Herr oder Knecht, Frau oder Magd, gelehrt oder Laie“, schreibt Martin Luther.
In ihren Ursprüngen ist die Kirche also eine Gemeinschaft Ehrenamtlicher. Immer wieder haben Ehrenamtliche in der Kirche aus Glaubensüberzeugung eine Verpflichtung übernommen und so Gott und den Menschen gedient. Sicherlich auch mit der Absicht, Freude dabei zu empfinden, etwas Sinnvolles zu tun und Menschen zu helfen, ihren christlichen Glauben zu leben.
Verantwortung bei Ehrenamtlichen erst seit 90 Jahren
Allerdings, so richtig hat das mit der Ehrenamtlichkeit vor 500 Jahren auch noch nicht geklappt. Entscheidungen und Verantwortung lagen in den Händen der Pastoren. Die Laien hatten nicht wirklich etwas zu sagen. Erst seit ungefähr 90 Jahren ist das anders. In dieser Zeit wurde die Evangelische Kirche sozusagen „durchdemokratisiert“. Ehrenamtlichen wurde die Verantwortung für die Gemeinden übertragen. Und das ist gut so.
Der Kirchenvorstand – also ein Gremium, das aus gewählten und berufenen Ehrenamtlichen besteht - leitet gemeinsam mit dem Pfarramt die Kirchengemeinde. Das ist eine große, umfassende Aufgabe. Von der Ordnung der Gottesdienste, der Vermögensverwaltung und der Personalverantwortung bis zu den Gemeindegruppen, der Diakonie und dem Konfirmandenunterricht reicht die Palette.
Management mit dem Heiligen Geist
Das alles sind strategische Fragen, mit denen sich ein Kirchenvorstand immer wieder befassen muss. Ich nenne das gern „Management mit dem Heiligen Geist“. Wer sich als Kirchenvorsteherin oder Kirchenvorsteher dieser Aufgabe stellen will, braucht dafür Kraft und Zeit, Phantasie und Humor.
Der Apostel Paulus schreibt im 1. Korintherbrief, Kapitel 12, über die vielen Gaben, die in einer Gemeinde zusammenkommen. Fast klingt es wie die Beschreibung eines guten Kirchenvorstands. Auch dort kommen Menschen zusammen, die unterschiedliche Begabungen, Einstellungen und Lebenserfahrungen mitbringen. Männer und Frauen unterschiedlicher Generationen, mit einer jeweils eigenen Glaubenshaltung, mit einem eigenen familiären Hintergrund, mit ganz persönlichen Vorlieben und Überzeugungen.
Durch ihre Verschiedenheit und Buntheit spiegeln sie die Gemeinde wider. Sie sind diejenigen, denen andere Menschen vertrauen und denen sie die Leitung der Gemeinde zutrauen. Das ist ein hohes Gut.
Kirchenvorstandsarbeit ist unverzichtbar
Schließlich noch dies: Ja, die Arbeit im Kirchenvorstand ist manchmal anstrengend, kompliziert oder sogar konfliktträchtig. Viel häufiger ist sie erfüllend und verheißungsvoll. Ganz sicher aber ist sie unverzichtbar für eine gute Entwicklung der Kirchengemeinde.
Was so lapidar daher kommt, ist ein grundlegender Satz aus unserer Kirchenverfassung und aus unserer Kirchengemeindeordnung. Dahinter steht eine lange Geschichte und eine sehr klare Absicht. Die Geschichte beginnt vor beinahe 2000 Jahren. Damals, als sich die ersten christlichen Gemeinden bildeten, sprach kein Mensch von Kirchenvorständen. Warum auch? Die Christinnen und Christen trafen sich in den Häusern. Sie waren eine kleine überschaubare Zahl von Menschen, die sich begeistern ließen von Gottes froher Botschaft.
Eine Organisation mit Immobilien und Personal waren sie jedenfalls nicht. Und auch viele Jahrhunderte später, im Mittelalter, da gab es dann zwar eine Großorganisation, aber deren Verwaltung geschah zentral von Rom aus und lag in den Händen von Bischöfen und Priestern. Erst die Reformatoren um Martin Luther entdeckten etwas neu, was beinahe verschollen war: Jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seinen Glauben und für seine Beziehung zu Gott. Das geschieht nicht stellvertretend für andere.
Kirche ist im Ursprung eine Gemeinschaft Ehrenamtlicher
Die Reformatoren nannten das „allgemeines Priestertum“. Das ist eine der weitest gehenden Grundlagen der Evangelischen Kirche. Es ging Luther um die geistliche Kompetenz, die durch die Taufe allen zuteil wird. „Darum sind alle Christenmänner Pfarrer, alle Frauen Pfarrerinnen, es sei jung oder alt, Herr oder Knecht, Frau oder Magd, gelehrt oder Laie“, schreibt Martin Luther.
In ihren Ursprüngen ist die Kirche also eine Gemeinschaft Ehrenamtlicher. Immer wieder haben Ehrenamtliche in der Kirche aus Glaubensüberzeugung eine Verpflichtung übernommen und so Gott und den Menschen gedient. Sicherlich auch mit der Absicht, Freude dabei zu empfinden, etwas Sinnvolles zu tun und Menschen zu helfen, ihren christlichen Glauben zu leben.
Verantwortung bei Ehrenamtlichen erst seit 90 Jahren
Allerdings, so richtig hat das mit der Ehrenamtlichkeit vor 500 Jahren auch noch nicht geklappt. Entscheidungen und Verantwortung lagen in den Händen der Pastoren. Die Laien hatten nicht wirklich etwas zu sagen. Erst seit ungefähr 90 Jahren ist das anders. In dieser Zeit wurde die Evangelische Kirche sozusagen „durchdemokratisiert“. Ehrenamtlichen wurde die Verantwortung für die Gemeinden übertragen. Und das ist gut so.
Der Kirchenvorstand – also ein Gremium, das aus gewählten und berufenen Ehrenamtlichen besteht - leitet gemeinsam mit dem Pfarramt die Kirchengemeinde. Das ist eine große, umfassende Aufgabe. Von der Ordnung der Gottesdienste, der Vermögensverwaltung und der Personalverantwortung bis zu den Gemeindegruppen, der Diakonie und dem Konfirmandenunterricht reicht die Palette.
Management mit dem Heiligen Geist
Das alles sind strategische Fragen, mit denen sich ein Kirchenvorstand immer wieder befassen muss. Ich nenne das gern „Management mit dem Heiligen Geist“. Wer sich als Kirchenvorsteherin oder Kirchenvorsteher dieser Aufgabe stellen will, braucht dafür Kraft und Zeit, Phantasie und Humor.
Der Apostel Paulus schreibt im 1. Korintherbrief, Kapitel 12, über die vielen Gaben, die in einer Gemeinde zusammenkommen. Fast klingt es wie die Beschreibung eines guten Kirchenvorstands. Auch dort kommen Menschen zusammen, die unterschiedliche Begabungen, Einstellungen und Lebenserfahrungen mitbringen. Männer und Frauen unterschiedlicher Generationen, mit einer jeweils eigenen Glaubenshaltung, mit einem eigenen familiären Hintergrund, mit ganz persönlichen Vorlieben und Überzeugungen.
Durch ihre Verschiedenheit und Buntheit spiegeln sie die Gemeinde wider. Sie sind diejenigen, denen andere Menschen vertrauen und denen sie die Leitung der Gemeinde zutrauen. Das ist ein hohes Gut.
Kirchenvorstandsarbeit ist unverzichtbar
Schließlich noch dies: Ja, die Arbeit im Kirchenvorstand ist manchmal anstrengend, kompliziert oder sogar konfliktträchtig. Viel häufiger ist sie erfüllend und verheißungsvoll. Ganz sicher aber ist sie unverzichtbar für eine gute Entwicklung der Kirchengemeinde.
Anregungen und Fortbildungen
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Regelmäßige Gespräch mit Ehrenamtlichen
Regelmäßige Gespräche zwischen Gemeindeleitung und ehrenamtlich Engagierten stellen ein wichtiges Instrument der Gemeindeleitung dar. Sie dienen der Zufriedenheit und dem Würdigen ehrenamtlicher Arbeit sowie der Klärung neuer Arbeitsschwerpunkte. Dieser Flyer gibt Anregungen, wie solche Gespräche vorbereitet und durchgeführt werden können.
https://www.hkd-material.de/gemeindeentwicklung.-mitarbeitende.-ehrenamt/ehrenamt/1726/leitfaden-fuer-regelmaessige-gespraeche?c=171
https://www.hkd-material.de/gemeindeentwicklung.-mitarbeitende.-ehrenamt/ehrenamt/1726/leitfaden-fuer-regelmaessige-gespraeche?c=171
Überzeugend sprechen - wer gut redet, wirkt. Seminar für Ehrenamtliche
Die Art unseres Sprechens entscheidet dabei ebenso über die eigene Wirkung und Überzeugungskraft wie die Wortwahl. Die richtige Stimmlage zu finden und die eigene kraftvolle Stimme zu entfalten sind Hauptziele, um für Aufgaben im Ehrenamt gut gerüstet zu sein. Die Veranstaltung am 17. Februar ist ausgebucht. Sie wird am 23. November, 10 bis 17 Uhr in Hannover wiederholt. Wegen der hohen Nachfrage empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung. https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/ehrenamt/fortbildungen-veranstaltungen-beratung/Fortbildungen/Fortbildung?id=8ad753cb-ffda-4793-b4b3-e639b7d56b93
Finanzielle Förderung von Ehrenamtlichentagen und von Weiterbildungen für Ehrenamtliche
Ehrenamtlichentage werden häufig im Kirchenkreis und in Regionen geplant. Ehrenamtlichentage ermöglichen den Engagierten, sich auszutauschen, Neues zu erfahren und mitzunehmen oder einfach die Gemeinschaft mit den anderen Engagierten zu erleben. Außerdem können Ehrenamtliche einen Zuschuss für die Teilnahme an Weiterbildungen beantragen. https://www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/gemeindeleitung/Wir-fuer-Sie